Referent: Alex Feuerherdt
Zeit: 10. November 2022, 19.00 Uhr
Ort: Jüdische Gemeinde Mannheim, F 3 4, Max-Grünewald-Platz, 68159 Mannheim

Was haben die Regierung der USA, die deutsche Hochschulrektorenkonferenz, der 1. FC Köln und der Weltrat der Imame gemein? Sie alle haben die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) angenommen. Immer mehr Länder, Regierungen, NGOs, Vereinigungen und Verbände übernehmen diese Definition und machen sie so zur Arbeitsgrundlage bei der Bekämpfung des Antisemitismus.

Die Arbeitsdefinition ist dabei keine rechtsverbindliche Richtlinie, sondern sie will Hilfestellung dabei leisten, Hass gegen Jüdinnen und Juden zu erkennen und zu benennen. Dabei schließt sie auch den israelbezogenen Antisemitismus ein, der zu den virulentesten Formen des Judenhasses gehört. Das ist vor allem jenen ein Dorn im Auge, die von der »Israelkritik«, also dem Antizionismus, nicht lassen wollen – und die sich selbst im progressiv-humanistischen Milieu verorten.

Aus diesem Milieu stammt auch die im Frühjahr 2021 veröffentlichte »Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus«, die sich als wissenschaftliches Dokument gibt, in Wirklichkeit aber eine politisch motivierte Deklaration ist. Ihre Urheber und Unterzeichner wollen den Hass auf Israel kleinreden und ihn vom Stigma des Antisemitismus befreien. Dabei nehmen sie auch die Israel-Boykottbewegung BDS in Schutz, die aus ihrer Sicht »nicht per se antisemitisch« ist.

In seinem Vortrag wird sich Alex Feuerherdt mit der IHRA-Arbeitsdefinition befassen, sie genauer vorstellen, ihr Zustandekommen skizzieren und darlegen, warum sie weitaus besser für die Bekämpfung der verschiedenen Formen des Antisemitismus geeignet ist als die »Jerusalemer Erklärung«, der er ebenfalls auf den Grund gehen wird. Darüber hinaus wird er analysieren, worin der Antisemitismus der BDS-Bewegung besteht und weshalb es so wichtig ist, ihr keinen Raum zu geben.

Alex Feuerherdt ist Publizist und lebt in Köln, seine Schwerpunktthemen sind Antisemitismus, Israel, der Nahe Osten und Fußball. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Florian Markl hat er im Herbst 2020 das Buch »Die Israel-Boykottbewegung – Alter Hass in neuem Gewand« (Leipzig, Hentrich & Hentrich) vorgelegt.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e. V., der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar/Mannheim und der Jüdischen Gemeinde Mannheim.

SARS-CoV-2:
Damit sich alle möglichst sicher fühlen können, bitten wir darum, sich vor der Veranstaltung zu testen/testen zu lassen und auf der Veranstaltung eine Maske zu tragen. Gegebenenfalls passen wir unser Hygienekonzept noch an, worüber wir frühzeitig informieren.