Trainer:innen: Tami Rickert, Andrea Miksch und Bijan Razavi, Bildungsstätte Anne Frank (Ffm.)
Zeit: 7. und 14. Oktober, 10. und 16. Dezember, jeweils 14 bis 18 Uhr
Ort: Jugendkulturzentrum forum, Neckarpromenade 46, 68167 Mannheim
Flyer: Einladung zur Fortbildungsreihe »Antisemitismus in der Gegenwart«

Antisemitismus hat eine lange Geschichte und ist nach wie vor als grundlegendes Denk- und Deutungsmuster gesellschaftlich virulent. Davon legen zum Beispiel nicht zuletzt die sog. Hygiene-Demos beredt Zeugnis ab: Ein heterogenes Spektrum von Rechtsextremist:innen, Reichsbürger:innen, Friedensbewegten, Impfgegner:innen und Esoteriker:innen vertreten oder zeigen sich zumindest »offen« für antisemitische bzw. antisemitisch grundierte Verschwörungsmythen und relativieren, indem sie sich beispielsweise gelbe Sterne mit der Aufschrift »ungeimpft« anheften, zugleich den Nationalsozialismus und die Shoah.
Israelbezogener Antisemitismus treibt besonders dann seine unheilvollen Blüten, wenn Israel sich gegen Angriffe von Terrorgruppen verteidigt: So wurden zuletzt im Mai dieses Jahres anlässlich des Israel-Gaza-Konflikts (nicht nur) in Deutschland Synagogen angegriffen, Jüdinnen und Juden in der Öffentlichkeit angefeindet und Israel in den sozialen Medien dämonisiert. Und mit dem Hashtag #Covid1948 wurde die israelische Staatsgründung im Jahr 1948 mit einem todbringenden Virus gleichgesetzt.
In der (politischen) Bildungsarbeit Tätige sind oftmals mit antisemitischen Äußerungen konfrontiert: von der Verwendung des mittlerweile bereits seit Jahren wieder gängigen Schimpfworts »du Jude« über unterschwellige oder direkte antisemitische Stereotype und Verschwörungserzählungen bis hin zu offener Gewalt gegen Jüdinnen und Juden.
In unserer Fortbildungsreihe »Antisemitismus in der Gegenwart« erarbeiten wir uns grundlegendes Wissen zu verschiedenen aktuellen Formen des Antisemitismus und zeigen Handlungsstrategien für eine antisemitismuskritische Bildungsarbeit auf, die einerseits in der Lage ist, auf antisemitische Ressentiments zu reagieren, und andererseits eine pädagogische Praxis entwickelt, um diesen frühzeitig vorzubeugen.

Die Fortbildung besteht aus zwei Modulen, die sich jeweils aus zwei halbtägigen Workshops (Analyse/Theorie und Praxis/Handlungsorientierung) zusammensetzen.

MODUL 1

Donnerstag, 7. Oktober, und Donnerstag, 14. Oktober, 14 bis 18 Uhr

  • Was ist Antisemitismus?
  • Formen des Antisemitismus: klassischer, sekundärer, struktureller, islamistischer und israelbezogener Antisemitismus (Hinweis: der israelbezogene Antisemitismus wird hier nur kurz behandelt, da er Thema des zweiten Moduls ist)
  • Tradierung antijüdischer/antisemitischer Denk- und Deutungsmuster
  • Abgrenzung von anderen Diskriminierungsformen
  • methodische Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema; Möglichkeiten der Prävention und Intervention
  • Wege des Umgangs mit Antisemitismus im pädagogischen Raum

MODUL 2

Freitag, 10. Dezember, und Donnerstag, 16. Dezember, 14 bis 18 Uhr

  • israelbezogener Antisemitismus: Kriterien, um israelbezogenen Antisemitismus zu erkennen
  • Rolle des Nahostkonflikts für den israelbezogenen Antisemitismus
  • Multiperspektivität als pädagogischer Ansatz für die Bildungsarbeit
  • didaktische Wege im Umgang mit israelbezogenen Antisemitismus
  • Möglichkeiten der Prävention

Als Expert:innen und Trainer:innen konnten wir Tami Rickert (beide Module) und Andrea Miksch (Modul 1) bzw. Bijan Razavi (Modul 2) von der Bildungsstätte Anne Frank gewinnen.

Zielgruppen: Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, zivilgesellschaftliche Akteur:innen und interessiertes Fachpublikum

Eine verbindliche Anmeldung ist nötig. Wir empfehlen, beide Module zu besuchen. Dennoch versuchen wir, auch die Teilnahme an nur einem der beiden Module zu ermöglichen. Bitte geben Sie deshalb an, ob Sie an beiden Modulen teilnehmen möchten oder, falls nur an einem der beiden Module, an welchem.

Bitte senden Sie Ihre E-Mail an info@ak-gegen-antisemitismus-und-antizionismus.net

Bitte mit folgenden Angaben:

  • Vor- und Nachname
  • Adresse
  • Beruf / Institution bzw. zivilgesellschaftliches Engagement
  • Erklärung der Bereitschaft, den erforderlichen Nachweis (zurzeit gelten die drei »Gs«) vorzulegen

Eine gemeinsame Veranstaltung von Arbeitskreis gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e.V., Jugendkulturzentrum forum und Stadtjugendring Mannheim; gefördert von: Stadt Mannheim, Beauftragter für Integration und Migration