Referent: Volker Weiß
Zeit: 4. April 2019, 19.00 Uhr
Ort: Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46
Flyer: Volker Weiß - Die autoritäre Revolte
In den letzten Jahrzehnten ist ein stabiles Netzwerk der »Neuen Rechten« entstanden. Es entwickelte sich um Publikationen wie die Wochenzeitung »Junge Freiheit« oder die Zeitschrift »Sezession«, Think Tanks wie dem »Institut für Staatspolitik« und Verlagen wie dem »Antaios Verlag«. Dieses Netzwerk führt einen Kulturkampf zur Etablierung einer neuen rechten Hegemonie. Lange Zeit war dessen Wirkung in die Gesellschaft hinein stark begrenzt. Mit der Entstehung neuer rechter Bewegungen wie PEGIDA & Co., aktionistischer Organisationen wie den Identitären und vor allem der AfD hat sich das grundlegend geändert. Die Ideologen der »Neuen Rechten« üben maßgeblichen Einfluss auf deren völkisch-nationalistische Radikalisierung aus. Volker Weiß liefert in seiner hochaktuellen Darstellung die erste umfassende und historisch fundierte Analyse der »Neuen Rechten«. Er zeigt auf, dass deren historische Traditionen und ideologische Wurzeln in den nationalistischen und autoritären Strömungen der sogenannten Konservativen Revolution der Weimarer Republik und der Nachkriegszeit liegen. Er geht den autoritären Vorstellungen nach und veranschaulicht Übergänge und Allianzen von Konservativismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Zugleich demaskiert er die antiliberalen Phrasen der Rechten und ihren Gestus als »68er von rechts«. Schließlich plädiert Volker Weiß für ein konsequentes Eintreten zugunsten des zentralen Feindbildes der Neurechten: den Universalismus. Nach der Vorstellung zentraler Thesen und Analysen gibt es ausreichend Zeit für Diskussion.
Der Referent Dr. Volker Weiß, Historiker, wurde 2009 an der Uni Hamburg mit einer Arbeit über den jungkonservativen Kulturtheoretiker Arthur Moeller van den Bruck, der bis heute zu den historischen Stichwortgebern der Neuen Rechten zählt, promoviert. Nach einigen Jahren im akademischen Lehrbetrieb (Hamburg, Leipzig, München) ist er heute als Publizist, u. a. für »Die Zeit« und »Jungle World«, tätig. Er ist Mitglied im Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus sowie Fellow des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Zurzeit arbeitet er im Auftrag des Verlags Klett-Cotta Verlages an einer »Geschichte des Antisemitismus nach 1945 in Deutschland«.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e. V., des Arbeitskreises Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus in Mannheim e. V., INPUT - Mannheim/Heidelberg, des Jugendkulturzentrums FORUM, und MANNHEIM SAGT JA!