Referent: Matthias Küntzel
Zeit: 26. April 2018, 19.30 Uhr
Ort: Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46

Viele hofften, der Iran werde nach Abschluss des Atomabkommens 2015 ihre radikal antiwestliche Haltung ändern. Diese Erwartung wurde jedoch enttäuscht. Mit dem sich weltoffen gebenden und als moderat geltenden Präsidenten Hassan Rohani änderte das Regime zwar sein Image, nicht aber seine Politik. So zeigen die Raketentests, mit denen das Regime gegen UN-Auflagen verstößt, wie auch die illegale Beschaffung von Komponenten zur nuklearen Anreicherung aus Deutschland, dass Teheran vom Ziel der Atomwaffenfähigkeit nicht abgerückt ist. So haben die von iranischen Revolutionsgarden gesteuerten schiitischen Milizen im Libanon, in Syrien, im Irak und in Jemen den Expansionskurs des iranischen Regimes forciert; eines Regimes, das nach wie vor die Auslöschung Israels vorbereitet und propagiert. Bei ihren jüngsten massenhaften Protesten stellten Teile der iranischen Bevölkerung erstmals auch diese Kriegspolitik mit Parolen wie »Lasst Syrien in Ruhe und kümmert euch um uns!« oder »Weder Gaza noch Libanon, mein Leben für Iran!« an den Pranger. Warum gefährdet Teheran bewusst die Stabilität der Region? Inwieweit zeichnet das iranische Regime für Bürgerkriege und Konflikte in der Region verantwortlich? Welche Rolle spielt der saudisch-iranische Antagonismus? Wie ist Deutschlands Sonderbeziehung zum Iran zu bewerten?

Der Referent Dr. Matthias Küntzel ist Politikwissenschaftler und Publizist. Von 2004 bis 2015 war er externer Associate Researcher beim Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) an der Hebrew University in Jerusalem. Zuletzt veröffentlichte er mehrere Bücher über den Iran und die deutsch-iranischen Beziehungen auf Englisch, Farsi und Deutsch. Küntzel ist u. a. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik sowie Mitglied im Advisory Board der amerikanischen Organisation »United Against A Nuclear Iran« (UANI). Weitere Informationen finden sich auf www.matthiaskuentzel.de.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e. V., der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ‒ Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar/Mannheim und des Jugendkulturzentrums FORUM