Autoren: Kevin Culina und Jonas Fedders
Zeit: 27. Juni 2017, 19.30 Uhr
Ort: Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46
»Mein Name ist Jürgen Elsässer und meine Zielgruppe ist das Volk!« Mit diesen Worten beginnt Jürgen Elsässer viele seiner Reden; egal, ob bei den Aufmärschen der völkisch-rassistischen Pegida-Bewegung, den verschwörungsideologischen Montagsmahnwachen oder den antifeministischen Protesten der »Besorgten Eltern«. Auch in seinem Magazin »Compact« wird die Vereinigung ver-schiedener politischer Spektren praktiziert: Durch positive Bezüge auf rassistische Publizisten und die Neue Rechte auf der einen sowie auf Teile der Linkspartei und als »links« geltende Proteste wie die Montagsmahnwachen auf der anderen Seite arbeitet das Magazin auf eine »Querfront« hin. Konstitutiv für Inhalte der Zeitschrift ist der Glaube an eine alles umfassende Weltverschwörung. Bei einer genaueren Analyse zeigt sich, dass in einer Vielzahl der Artikel antisemitische Denk- und Argumentationsmuster aufgerufen und reproduziert werden. Der Antisemitismus fungiert in gewisser Hinsicht als »kleinster gemeinsamer Nenner« gegensätzlicher politischer Strategien.
In ihrem Vortrag nehmen die Autoren des 2016 erschienenen Buches »Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact« ‒ ausgehend von einem Überblick über historische Querfront-Bewegungen ‒ eine inhaltliche und politische Einordnung der Zeitschrift vor. Ein besonderer Fokus liegt auf ihrem verschwörungsideologischen und antisemitischen Kern. Darüber hinaus sollen die Kontakte zur AfD, zu Pegida und friedensbewegten Protesten eingeordnet und es soll ein Umgang mit dem zunehmenden Einfluss des Querfront-Magazins diskutiert werden.
Die Autoren Kevin Culina und Jonas Fedders studieren Soziologie in Frankfurt am Main und beschäftigen sich journalistisch und wissenschaftlich schwerpunktmäßig mit den Themen Antisemitismus, Rassismus und extreme Rechte.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e. V., der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ‒ Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar/Mannheim und des Jugendkulturzentrums FORUM