Referentin: Linda Giesel
Zeit: 29. März 2017, 19.00 Uhr
Ort: Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46

Sprache spielt bei der Weitergabe und dem Erhalt von Einstellungen, so auch von Ressentiments, eine bedeutende Rolle. Die sprachlichen und inhaltlichen Dimensionen des aktuellen Antisemitismus wurden innerhalb einer groß angelegten Studie von Frau Prof. Dr. Dr. h. c. Schwarz-Friesel und ihrem Forschungsteam an der Technischen Universität Berlin umfassend analysiert. Eine einzigartige Sammlung von über 14 000 Zuschriften, die zwischen 2003 und 2012 bei der israelischen Botschaft und dem Zentralrat der Juden in Deutschland eingegangen sind, bildet die Basis der Daten. Darüber hinaus wurden zahlreiche Texte aus dem massenmedialen Diskurs im Hinblick auf diverse Manifesta¬tionsformen des aktuellen Antisemitismus analysiert und ausgewertet. Das Forschungsteam konnte im Rahmen der Untersuchung unter anderem zeigen, dass Antisemitis¬mus in allen gesellschaftlichen Sphären und Schichten verbreitet ist und keineswegs ein Randphäno¬men darstellt. Gegenstand des Vortrags wird sein, die wichtigsten Ergebnisse der Studie zu entfalten.

Die Referentin Linda Giesel ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet der Allgemeinen Linguistik an der Technischen Universität Berlin im DFG-Projekt »Verbal-Antisemitismen im Internet: eine linguistische Korpusanalyse zu den Tradierungsformen aktueller Judenfeindschaft im WWW« tätig und promoviert bei Prof. Dr. Dr. h. c. Monika Schwarz-Friesel.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim e. V. und des Jugendkulturzentrums FORUM