Referent: Alex Feuerherdt
Zeit: 28. September 2015, 19.00 Uhr
Ort: Stadthaus N1, Podiumsgeschoss Raum 52/53
Nirgendwo auf der Welt ist die Dichte an NGOs so hoch wie in den palästinensischen Gebieten. Zugleich empfängt pro Kopf weltweit niemand mehr ausländische Finanzhilfen als die Palästinenser; die UNO hat für sie sogar ein eigenes Flüchtlingshilfswerk eingerichtet. Insgesamt lässt sich nicht ernsthaft behaupten, dass die Verhältnisse dort die schlimmsten auf der Welt wären. Nicht wenige NGOs zeichnen jedoch ein völlig anderes Bild – nämlich das eines besetzten und belagerten Landstrichs, in dem die Bevölkerung vom israelischen Staat eingesperrt, um ihre Lebensgrundlagen gebracht und immer wieder grundlos mit Krieg überzogen wird. Dass der Gazastreifen von der islamistischen, judenfeindlichen Hamas beherrscht wird, ist für sie so wenig ein Thema wie das autoritäre, korrupte und kaum weniger antisemitische Regime der Fatah im Westjordanland. Die weitaus meisten Nichtregierungsorganisationen suchen die Schuld für kritikwürdige Zustände in den palästinensischen Gebieten nahezu ausschließlich beim jüdischen Staat. Warum ist das so und welcher Art ist die Hilfe, die von NGOs in den palästinensischen Gebieten geleistet wird? Wer finanziert sie, wohin führt sie? Welches Menschenbild herrscht in den NGOs vor? Und könnte es sein, dass etliche von ihnen ‒ trotz gegenteiliger Beteuerungen ‒ gar kein Interesse an einem nahöstlichen Frieden haben?
Der Referent Alex Feuerherdt lebt in Köln. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften zum Thema Nahost, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, Konkret, den Tagesspiegel und die Jungle World.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises gegen Antisemitismus und Antizionismus Mannheim und der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft ‒ Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar/Mannheim